Hem Schüppel (1923 - 1987) – Lehrer und Künstler par excellence

Hem Schüppel und der Töpferbrunnen in Seulberg

Zwar ist der Maler, Lyriker und Professor Hem Schüppel kein gebürtiger Friedrichsdorfer, dennoch hat er hier in der Region seine Spuren hinterlassen und vor allem durch seine Kunst das Stadtbild und Kunstverständnis mitgeprägt.

Horst Schüppel erblickte am 6. Mai 1923 in Plauen im Vogtland das Licht der Welt. Nach seinem Abitur musste er zunächst den Militärdienst absolvieren, bevor er, mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges, sein Studium der Germanistik, Sozialpädagogik und Kunst in Österreich und der Schweiz aufnahm. Mitte Januar 1949 wurde Schüppel verhaftet und im Juni wegen Spionage, Propaganda und Agitation von einem sowjetischen Militärtribunal in Potsdam zur Zwangsarbeit in den Schächten von Workuta verurteilt. Über seine Erlebnisse in dieser Zeit erzählt er in seinem 1978 veröffentlichten Buch "Zeichen geritzt an die Wände der Zeit".

Nach seiner Entlassung im Oktober 1955 war er zunächst als Lehrer im Odenwald tätig, bevor er 1968 nach Friedrichsdorf zog, um dort die Leitung der Landvolk-Hochschule zu übernehmen. Ab 1971 arbeitet er als Fachhochlehrer und Dozent für Medienpädagogik und Professor für Ästhetik in Frankfurt.

Bereits im Jahr 1970 wurde er mit der Gestaltung des Töpferbrunnens in Seulberg beauftragt, dessen Konzeption er in den folgenden Jahren ehrenamtlich und unter Einbeziehung von Seulberger Bürger übernahm. Am 6. Oktober 1979 wurde der Brunnen mit einer Rede des Künstlers Schüppel eingeweiht, in der er die Gestaltungsaspekte des Brunnens, die Arbeit der Töpfer und das soziale Miteinander, betonte.

Hem Schüppel, wie sich der Künstler nannte, verstarb am 21. August 1987. Als Mitbegründer der Musisch Bildnerischen Werkstatt in Friedrichsdorf lebt er in den kreativen Arbeiten der Kursteilnehmer fort.

Zurück